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Fronleichnam


Neben der auch Heute noch bekannten Fronleichnamsprozession gibt es auch noch Bräuche und Traditionen, die heutzutage kaum einer mehr kennt.

Fronleichnamsprozession in Kirchseeon                                                                                                    Fotos: Seetaler Kirchseeon

Brautschauen

Das Brautschauen durfte natürlich bei kaum einer Gelegenheit fehlen, so auch nicht an Fronleichnam. Im Gegensatz zur Osterzeit zogen die jungen Mädchen ihr bestes Gwand an. An Pracht und Prunk durfte es nicht fehlen. Stande sie doch, wenn sie bei der Gruppe der Jungfrauen an der Fronleichnamsprozession mit marschierten, im besonderen Fokus der Burschen. Besonderes Augenmerk legte man auch auf die Frisur. Meist wurden mithilfe eines Kochlöffels oder Zeitungspapier Locken gedreht, das sollte an Engelshaar erinnern. Oder es wurde ein vierfach geflochtener, ein sogenannter Aloisiazopf, um den Kopf gewunden. Daher stammt auch die heute noch ab und zu verwendete Redewendung: "Heit hot se si aber wieder aufgschwanzt!".

 

Antlaßkranzl

Auch durfte das aus allerhand Heilkräutern gebundene Antlaßkranzl nicht fehlen. Es bestand zum Beispiel aus Frauenkunerln (Feldthymian), Raute, Himmelsvaterbart (Mauerpfeffer), Nusslaub oder auch Salbei. Es wurde von den Ministranten bei der Prozession mitgeführt, von den Buben im Haar getragen, oder in der Kirche oder an Kapellen aufgehängt.

 

Teufel und Dämonen

Auch der Teufel und wilde Dämonen treiben an Fronleichnam ihr Unwesen. Dazu möchte ich Euch auf diesen interessanten Artikel der Süddeutschen Zeitung hinweisen: Von Dämonen und stinkenden Teufeln - Süddeutsche Zeitung - 10. Juni 2020